VRINGSTREFF
Stadtsuperintendet Bernhard Seiger (re.) zusammen mit Heiner Strang (Geschäftsführer Vringstreff e.V.)
In Zeiten, in denen der allgemeine Umgangston immer rauer zu werden scheint, ist es wohltuend zu erleben, dass es Orte gibt, an denen Freundlichkeit und Respekt gepflegt werden.
Orte wie den Vringstreff im Severinsviertel, wo sich Menschen, egal welche Geschichte oder welchen Hintergrund sie haben, auf Augenhöhe begegnen. Im Vringstreff werden die Gäste wahrgenommen, wertgeschätzt. Bedürftige werden mit gesundem Essen, Kaffee, Kuchen und vielerlei Unterstützung versorgt. Der Mittagstisch im Vringstreff, hinter der Kirche St. Severin gelegen, schenkt Pausen vom häufig belastenden Alltag. Oft ist es schon ein Gespräch beim Essen, das die eigene Welt wieder etwas heller wirken lässt. In der Begegnungsstätte in der Kölner Südstadt, die seit rund 25 Jahren betrieben wird, ist es wichtig, so zu helfen, dass der Hilfe suchende Mensch seine Würde wahrt. Beratung und Vernetzung mit den Kölner Anlaufstellen zeigen Wege aus der Wohnungslosigkeit. Wegweisend ist das Projekt „Housing First Köln“ des Vringstreffs, das erst einmal einen sicheren eigenen Ort vermittelt. Das neue Zuhause ist dann Ausgangspunkt weiterführender Hilfen.
Die regelmäßigen Kulturangebote schenken Teilhabe an einem „normalen“ Alltag – wer möchte, kann gerne selbst kreativ werden. Der Vringstreff sichert postalische Erreichbarkeit und unterstützt dabei, sich in der digitalen Welt zurechtzufinden. Die Mitarbeitenden sind auf Spenden angewiesen, um den rund 100 Gästen täglich montags bis donnerstags ein Mittagessen und freitags ein Frühstück bereiten zu können. Die hochwertigen Lebensmittel dafür sind einer der Kostenfaktoren. Das qualifizierte Team muss ebenfalls finanziert werden. Mit der Diakoniespende unterstützen wir das Gehalt des Kochs, professionelle Küchengeräte und eine neue, energiesparende Beleuchtung für den Gastraum. Wir ergänzen damit die mit kommunalen Mitteln unterstützte Sozial- und Beratungsarbeit. Jede Spende ist wichtig, denn wenn jemand in Not gerät, dürfen wir ihn oder sie nicht allein lassen. Man kann übrigens im Vringstreff für 5 Euro auch ein gesundes Mittagessen bekommen, wenn man nicht bedürftig ist. Die Tür steht allen offen. Die Diakoniespende hilft dank Ihnen auch in diesem Jahr dabei, Nächstenliebe zu konkreten Taten werden zu lassen.
Mit herzlichem Gruß
Bernhard Seiger
Stadtsuperintendent des
Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region
IHRE HILFE WIRKT DOPPELT
Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region verdoppelt jeden gespendeten Cent bis zu einem Gesamtspendenaufkommen in Höhe von 100.000 Euro im Zeitraum vom 01.10.2024 bis zum 30.09.2025.
SPENDEN SIE AN
Ev. Kirchenverband Köln und Region
Stichwort: VRINGSTREFF
Kreissparkasse Köln
IBAN: DE10 3705 0299 0000 0044 04
BIC: COKSDE33XXX
Im Vringstreff sind alle Menschen gleichermaßen willkommen
Der Vringstreff ist Leben. Leben in all seiner Vielfalt. Im Treffpunkt im Severinsviertel geht es seit seiner Gründung um Teilhabe, um Wertschätzung. Menschen, die soziale Not erleben oder wohnungslos sind, finden hier Zuwendung und praktische Hilfe, dazu gesunde Mahlzeiten. Als Außenseiter fühlt sich niemand, mancher Stammgast hat hier ein Stück Zuhause wiedergefunden. „Bei uns sind alle Menschen gleich. Jeder, unabhängig von Religion oder kulturellen Wurzeln, wird von uns mit Herzlichkeit willkommen geheißen“, betont Heiner Strang, Geschäftsführer im Vringstreff.
Ab Oktober 2024 bis September 2025 ist dieser Ort der Begegnung Empfänger der Diakoniespende des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Ein Spendenaufkommen bis zu 100.000 Euro wird durch den Kirchenverband verdoppelt. Für Heiner Strang ist die Diakoniespende ein Grund, ein Stück weit mit Erleichterung auf die kommende Zeit zu blicken: „Es ist wunderbar, zu wissen, dass wir mithilfe der Spende unser Angebot weiterhin sicherstellen können.“ Er sagt, es seien die Gäste, die ihn jeden Morgen motivieren, mit Freude zum Vringstreff zu kommen. „Man spürt einfach, dass sich an diesem Ort Menschen ganz selbstverständlich mit Respekt und Verständnis begegnen.“
Nicht alle Menschen, die den Treff besuchen, haben gar kein Obdach. Einige übernachten in Notunterkünften oder haben sogar eine eigene Wohnung. Trotzdem können psychische, soziale oder finanzielle Probleme so schwerwiegend werden, dass es nicht mehr gelingt, Tagesabläufe zu organisieren und gut für sich selbst zu sorgen. Dann hilft es, sich auf den Vringstreff freuen zu können. Kurz vor dem Mittagessen füllt sich der helle Raum des Bistros. Täglich, außer am Freitag, wenn gefrühstückt wird, wirken das gemeinsame Mittagessen und die Gespräche gegen Isolation und Einsamkeit. Zwei Essensangebote, mit und ohne Fleisch, jeweils passend zur Jahreszeit und gemäß den Wünschen der Besuchenden, können bestellt werden, dazu Suppe und Nachtisch. Sonntags bildet der Vringstreff immer wieder den Rahmen für das Kölner Obdachlosenfrühstück.
Um den Gästen digitale Teilhabe zu ermöglichen, gibt es freies WLAN, eine Ladestation für Mobiltelefone, kostenfrei nutzbare Notebooks, Scanner und Drucker sowie Leihgeräte und eine digitale Lernwerkstatt. Das PohlBeschäftigungsprojekt bietet aktuell vier Menschen Arbeitsmöglichkeiten in Küche und Cafébereich, also auf diese Weise auch eine willkommene Tagesstruktur.
Mit der Diakoniespende sichert jede noch so kleine Zuwendung vielen Menschen einen geschützten Raum, in dem sie spüren, dass sie nicht allein sind. Einen Ort, wo sie eine warme Mahlzeit bekommen, lachen, Musik hören, Kunst erleben und in der Malgruppe ihr Talent entdecken können. Das Team aus elf hauptamtlichen Kräften plus ehrenamtlich Engagierten organisiert außerdem Ausflüge, die sehr beliebt sind. Dazu kommen Kunst und Kultur, denn die Türen öffnen sich auch abends regelmäßig, wenn der Vringstreff zur Bühne für Ausstellungen, Konzerte, Theater, Kleinkunst und Lesungen wird. Viele der Musik- und Kunstschaffenden sind dem Vringstreff auch nach ihren Auftritten weiterhin verbunden geblieben.
Der Vringstreff ist ein eingetragener Verein, der ins Leben gerufen wurde als Initiative der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden rund um den Chlodwigplatz, der BISA – Bürger Initiative Südliche Altstadt – und des Vereins Johannesbund aus der Kölner Südstadt. Er bietet durch seine Angebote eine Auszeit vom oft schwierigen Alltag, aber auch eine Möglichkeit, durch Beratung und Hilfe bei Wohnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit oder Schulden aus eben diesem Alltag wieder herauszufinden. Heiner Strang sieht darin die besondere Stärke des Vringstreffs: „Diese Kombination aus einer oft willkommenen Pause zum Durchatmen mit der seelischen Unterstützung und fachlichen Beratung macht uns aus.“
„Seit vielen Jahren engagieren meine Frau Renate und ich uns beim „Vringstreff“. Wir sind immer wieder beeindruckt, wie sich Vertreter sowohl der katholischen als auch der protestantischen Kirche gemeinsam engagieren, mit einem Ziel: Menschen zu helfen, die – durch welche Umstände auch immer – an den Rand der Gesellschaft geraten sind. Hier gibt es einen Platz, wo sie willkommen sind, wo sie mit einem warmen Mittagessen versorgt werden, wo man sich um ihre Anliegen kümmert. Gesellschaftliche Teilhabe wieder herzustellen, ist das Ziel.“
– Gerhart Baum, Bundesinnenminister a.D.
„Der Vringstreff ist eine unverzichtbare Einrichtung für alle diejenigen, die wir in unserer Gesellschaft so leicht übersehen. Hier finden sie Respekt, Anerkennung und manchmal auch einfach nur eine warme Mahlzeit. Immer aber zugewandte Menschen. Das finde ich wichtig und darum unterstütze ich ihn gerne.“
– Mariele Millowitsch, Schauspielerin
„Wer einmal im Vringstreff war, weiß aus eigener Erfahrung, wie Menschen mit und ohne Wohnung ganz selbstverständlich miteinander umgehen. Der Vringstreff steht für Würde, Augenhöhe und Teilhabe. Übrigens auch im Netz. Denn in unserer zunehmend digitalisierten Welt werden virtuelle Begegnungsräume ein immer wichtigeres Angebot gesellschaftlicher Teilhabe, für die sich der Vringstreff so engagiert und vorbildlich einsetzt. Mir persönlich ist der Vringstreff darum wichtig. Als soziale Einrichtung in der Kölner Südstadt und als Ort für alle Menschen.“
– Frank Schätzing, Schriftsteller