Dr. Bernhard Seiger
Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region

HOSPIZDIENSTE

Würdevoll am Lebensende

Menschen, die mit ernsthafter Krankheit konfrontiert sind oder ältere Menschen begleiten, stellen sich häufig diese Frage: „Wie wird es sein, wenn ich oder Menschen, die mir nahestehen, sterben?“ Konkrete Antworten und Hilfen erhalten sie zum Beispiel von ihren Mitmenschen, die in Hospizdiensten arbeiten. Hier werden Angehörige und Menschen begleitet, die sich in der letzten Lebensphase befinden.

Mit der Diakoniespende 2020/2021 unterstützt der Evangelische Kirchenverband Köln und Region zusammen mit Ihnen diese wichtige Arbeit, die Menschen am Lebensende begleitet. Die Diakoniespende unterstützt den ambulanten Hospizdienst der Johanniter im Kölner Süden und den ambulanten Hospizdienst der Evangelischen Gemeinde Köln, den ökumenischen Hospizdienst Köln-Dellbrück-Holweide, den ökumenischen Hospizdienst im Kölner Westen, den ambulanten Hospizdienst Bergisch Gladbach „Die Brücke“ im Diakonischen Werk und den ökumenischen Hospizdienst in Rösrath.

Damit Ihre Spende verstärkt wird, verdoppelt der Evangelische Kirchenverband Köln und Region jeden gespendeten Cent bis zu einem Gesamtspendenaufkommen von 100.000 Euro. Der Evangelische Kirchenverband macht mit der Diakoniespende 2020/2021 auf Hospizdienste aufmerksam und bittet Sie, diese wichtige Aufgabe mit zu unterstützen.

Mit Ihrer Spende helfen Sie diesen sechs Hospizdiensten bei der Anschaffung von wichtiger Ausrüstung, der Fortbildung von ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden und bei der Finanzierung von dem, was gerade vor Ort am dringendsten benötigt wird. Lassen Sie uns gemeinsam Menschen am Ende ihres Lebensweges helfen, dass sie ihre letzten Tage in Würde erleben können.

Mit herzlichem Gruß

Dr. Bernhard Seiger
Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes
Köln und Region

Ihre Hilfe wirkt doppelt

Die Brücke – Ambulantes Hospiz Bergisch Gladbach im Diakonischen Werk

Eine Holzbrücke ist das Symbol der Verbundenheit der Hospizhelfer und Trauerbegleiter des Ambulanten Hospizdienstes „Die Brücke“ zu den Menschen, aber auch der Verbundenheit des Lebens mit dem Tod. 70 Hospizhelferinnen und -helfer engagieren sich im Hospiz „Die Brücke“ in Bergisch Gladbach. Der Trägerverein, unter Vorsitz von Pastor Dr. Rainer Fischer, hat mehr als 270 Mitglieder. 2019 zählten die Koordinatorinnen, Ute Reher, Silvia Schmidt und Sabine Eversberg 123 Begleitungen. „Es ist uns ein Anliegen, Menschen mit Behinderung am Lebensende dort, wo sie seit vielen Jahren leben, zu begleiten. Dazu haben wir eine Kooperationsvereinbarung mit den Wohnstätten für Menschen mit Behinderung geschlossen“, so Ute Reher. Dazu kommen die Unterstützung Trauernder und das Projekt „Hospiz macht Schule“, das sich an Kinder der dritten und vierten Klassen richtet. In einer Projektwoche werden Tod und Sterben thematisiert und spielerisch erarbeitet. Die Teilnahme am Projekt ist für Schulen kostenlos.
www.hospiz-diebruecke.de

Ökumenischer Hospizdienst Rösrath

Das spirituelle Rüstzeug war da, das praktische Knowhow fehlte, als der evangelische Pfarrer, Rolf Abry, und der Montfortaner Pater Willi Vater vor 20 Jahren in Rösrath einen Hospizdienst gründen wollten. In Christa Michels fanden sie eine Referentin für Hospizarbeit und Trauerbegleiterin, die Erfahrung hatte und willens war, ihre Kontakte einzubringen.
Seit September 2002 gibt es den Ökumenischen Hospizdienst Rösrath mit heute 30 ehrenamtlichen Mitarbeitenden, koordiniert von Katja Masala, und dem Trägerverein mit 100 Mitgliedern. Auch in Rösrath zeigt sich, dass immer mehr Männer sich in der Hospizbewegung engagieren möchten. Katja Masala: „Im neuen Kurs sind nicht nur viele jüngere Leute, sondern auch die Hälfte Männer.“ Katja Masala ist überzeugt: „Das haben wir alle in uns. Wenn Menschen mir sagen, sie könnten ein solches Ehrenamt nicht schaffen, entgegne ich, dass es unser Grundbedürfnis ist, uns beizustehen.“
Geplant ist derzeit, eine Kindertrauerbegleitung aufzubauen. „Trauerbegleiter werden für alle Generationen gebraucht.“
www.hospizdienst-roesrath.de

Die Johanniter – Ambulanter Hospizdienst im Kölner Süden

„Zu einem Hospizdienst kommt kaum jemand ohne eigene Verlustfahrungen“, hat Barbara Malásek, seit 1998 Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes der Johanniter im Kölner Süden, beobachtet. Angehende ehrenamtliche Mitarbeitende berichten dabei von zwei Extremen: Entweder war die Erfahrung der Begleitung durch einen Hospizdienst so entlastend, dass die Menschen etwas Ähnliches auch bei anderen bewirken möchten. Oder das Sterben des Nahestehenden war so menschenunwürdig, dass sie dazu beitragen möchten, andere vor solchen Situationen zu bewahren. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehen dahin, wo es wirklich schwer ist“, sagt Barbara Malásek. Und fügt hinzu: „Sie trauen sich das dank einer guten Ausbildung und eines intensiven Austausches zu. Außerdem bringen viele eine große Lebenserfahrung mit. Diese Mischung aus Erfahrung, guter Schulung und regelmäßigen Supervisionen macht ihre große Kompetenz aus.“ Barbara Malásek ist sicher: „Unsere 59 Ehrenamtler leisten eine qualifizierte und ganz tolle Arbeit.“
www.hak-online.de/die-johanniter-ambulanter-hospizdienst-im-koelner-sueden/

Ökumenischer Hospizdienst im Kölner Westen

Den Menschen in seiner Einmaligkeit, Würde und Situation wahrnehmen – das ist das Anliegen des Ökumenischen Hospizdienstes im Kölner Westen. 1998 gegründet, wurde der Dienst 2001 zum Verein und betreut heute Menschen in den Stadtteilen Bickendorf mit Westend, Bocklemünd, Ehrenfeld, Mengenich, Ossendorf mit Ossendorfpark und Vogelsang. Im Ökumenischen Hospizdienst engagieren sich 34 Frauen und Männer unterschiedlicher Nationalität und Konfession, um ebenso unterschiedliche Menschen zuhause oder in Senioreneinrichtungen zu begleiten. Koordiniert wird diese Arbeit durch Birgitta Lepke-Lehmann.
Die Koordinatorin erläutert, dass es oft ganz kleine Dinge sind, die den Menschen Freude schenken. „Vorlesen, singen, ein Spaziergang. All das hilft, am Ende des Lebens zur Ruhe zu kommen.“ Alle zwei Jahre startet eine neue Ausbildung. Aktuell absolvieren diese Schulung zwölf angehende Hospizhelfer. Der Essener Psychologe und Theologe Hartmut Magon ist einer der Referenten. Hospizhelferin Ok-Poon Park ist überzeugt: „Es gibt nichts Besseres, kein sinnvolleres Ehrenamt. Es gibt mir mehr, als ich selbst geben kann.“
www.hospiz-koeln-west.de

Ambulanter Hospizdienst der Evangelischen Gemeinde Köln

„In der Kölner Innenstadt sind wir sehr bunt unterwegs. Entsprechend vielfältig sind auch unsere Begleitungen Sterbender und Trauernder“, sagt Beate Meurer, Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes für die Kölner Innenstadt, gegründet 2002. Die spirituelle Haltung sei christlich, so die Koordinatorin. Jedoch werde Hilfe unabhängig von Konfession, Nationalität oder Lebenssituation geleistet: „Uns ist es wichtig, offen, sensibel und menschlich zu handeln. Wir bewerten die Menschen nicht, wir
begleiten sie.“ Die 50 ehrenamtlich Engagierten sind ebenso bunt wie die Kölner Innenstadt. Für sein Engagement wurde der Ambulante Hospizdienst 2018 mit dem Ehrenamtspreis der Evangelischen Kirche im Rheinland ausgezeichnet. Eine Besonderheit ist das Angebot einer Musiktherapeutin, die zur Hospizhelferin ausgebildet wird, Sterbende zu begleiten. „Da, wo Worte nicht angebracht sind oder nicht funktionieren, kann Musik helfen“, hat die Koordinatorin beobachtet.
www.hospizdienst-koeln.de

Ökumenischer Hospizdienst Köln-Dellbrück/Holweide

„Das Thema Sterben muss aus der Tabuzone raus“, war der Gedanke, der 2002 zur Gründung des Trägervereins des Ökumenischen Hospizdienstes Köln-Dellbrück/Holweide führte. Heute koordinieren Ulrike Lenhart und Angelika Krüger 60 ehrenamtliche Hospizhelfer.
„Unser Angebot ist hier sehr bekannt“, sagt Urike Lenhart. Wolfgang Grube, Vorsitzender des Trägervereins, sieht das positiv, aber: „Es gibt immer noch Menschen, die uns, trotz der Vernetzung mit Ärzten, dem Palliativnetzwerk oder dem Hospizarbeitskreis, nicht kennen.“
Hospizarbeit wird von den Krankenkassen gefördert, Trauerbegleitung nicht. Obwohl das Trauercafé ebenso wie der Trauertreff und die Trauerspaziergänge sehr gut angenommen werden. In welchen Familien die Hospizhelfer eingesetzt werden, ist eine Frage des Zusammenpassens. „Das erfordert sensible Koordinatorinnen“, sagt Wolfgang Grube. So unterschiedlich die Ehrenamtlichen, so unterschiedlich die Begleitungen. In einem aber sind sich Ulrike Lenhart und Wolfgang Grube einig: „Hospizarbeit bereichert ungemein.“
www.hospizdienst-koeln-dellbrueck-holweide.de

Prominente Unterstützer​

„Hospizarbeit zeichnet in besonderer Weise unmittelbar die Qualität einer Gemeinde und
eines Quartiers aus, in dem ehrenamtliches Engagement dazu beiträgt, schwerstkranke
oder sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg zu begleiten. Dabei gelingt es die letzte
Lebensphase so zu gestalten, dass die Menschen die letzten Wochen und Tage in großer
Geborgenheit erleben und in Würde sterben können!“

Prof. Ingo Froböse, Deutsche Sporthochschule Köln

„Während ich dies schreibe, stirbt irgendwo in meiner Stadt ein Mensch einsam und allein. Und während Sie dies lesen auch. Daran verschwenden wir im Alltag keinen Gedanken, schnell weg mit den düsteren Aussichten, heute wird gelebt und nicht gestorben. Ich war da keine Ausnahme bis zu dem Tag vor drei Jahren, als mein jüngerer Bruder starb. Von jetzt auf gleich, ohne jede Vorwarnung: Herzinfarkt – Ende der Vorstellung. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit der Frage, wie es sein wird, wenn der Tag gekommen ist. Für mich, für meine Eltern. Wie ist es, wenn man Abschied nehmen muss? Wer ist für einen da, wenn das Ende nah ist? Es gibt viel zu wenige Plätze für viel zu viele Menschen, das ist die Realität. Damit das nicht so bleibt, sollten wir alle mehr übers Sterben nachdenken, miteinander drüber reden und die Hospize und Hospiz-Dienste unterstützen.“

Barbara Eligmann, Moderatorin

„Das Sterben gehört zum Leben dazu – doch auch wenn uns allen diese Tatsache bewusst ist, gehört der Tod noch immer zu den Tabuthemen unserer Gesellschaft. Dabei ist gerade die Hospizarbeit eine wichtige und ehrenvolle Aufgabe – denn unheilbar kranke Mitmenschen brauchen unsere Unterstützung. Die Trauer kann man den Betroffenen und ihren Angehörigen nicht nehmen – doch für alle ist es eine große Erleichterung, zu wissen,
dass sie auf diesem schweren Weg nicht alleine sind. Durch die Arbeit der Hospize wird den Betroffenen viel Würde, Anerkennung und Liebe entgegengebracht. Unterstützen auch Sie diese außergewöhnliche Arbeit zum Wohle unserer Gesellschaft.“

Elfi Scho-Antwerpes, Bürgermeisterin